Minbar, Imam, Gebetsnische und Schuhe aus? Statt nur darüber zu reden, machten sich die Schülerinnen und Schüler des evangelischen und katholischen Religionsunterrichtes der 7. Klassen gemeinsam mit ihren Lehrkräften auf und wanderten zur Bayreuther Ditib-Moschee.
Frau Ntokas war es gelungen, einen Kontakt herzustellen und eine Führung zu organisieren. Äußerst freundlich wurde die Schülerschaft empfangen. Sowohl der Vorsitzende der Gemeinde, Herr Ali Tas, als auch der Imam und ein muslimischer Religionspädagoge hatten sich extra Zeit für die Humboldtler genommen. Also hieß es erst einmal – anders als in der Kirche – beim Betreten der Moschee die Schuhe auszuziehen. Nach einem einführenden Lehrfilm, durften die Schülerinnen und Schüler alles fragen und ausprobieren. Die Minbar, die „Kanzel“ der Moschee, wurde bestiegen. Eigens für die Schülerinnen und Schüler intonierte der Imam, der Gebetsanleiter, ein arabisches Zitat aus dem Koran, das anschließend auf Deutsch besprochen wurde. Nach der Führung auch durch die Nebenräume gab es frische selbstgemachte Falafel und Getränke für alle.
Im Nachgespräch wurde deutlich, dass einige Schülerinnen damit gehadert hatten, dass sie ein Kopftuch tragen sollten. So wurden wir angeregt, auch über die eigenen Bräuche nachzudenken: Beim Betreten einer Kirche nehmen wir zum Beispiel die Kopfbedeckung ab oder kleiden uns auch für den Ort angemessen.
Geblieben ist die Erinnerung an eine sehr freundliche Begegnung und an einen Ort, den man von außen so gar nicht erwartet hätte.